Projektergebnisse

Diversität ist in aller Munde. Von einem politisch-kulturellen Modewort hin zu tatsächlich gelebten Wirklichkeiten ist es ein weiter und steiniger Weg des Wandels. Einer der Hindernisse für das nachhaltige Gelingen von Diversität im Sinne einer offenen, vielfältigen und inklusiven Gesellschaft von Gleichberechtigten ist Rassismus. Im Projekt Zusammenleben in Vielfalt macht(e) die IIK e. V. Rassismus öffentlich sichtbar. Mit diversen Angeboten konnten und können wir zur kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen gesellschaftlichen Positionierung sowie zur Auslotung von praktischen Selbstermächtigungs- und Solidarisierungsmöglichkeiten im Alltag anregen. Betroffenen rassistischer Diskriminierung wurde bislang unter anderem in Workshops die Möglichkeit geboten, ihre Erfahrungen auszutauschen und selbstbestimmt öffentlich sichtbar zu machen. Zu diesem Zweck wurde eine biographische Banner-Ausstellung erstellt, die in Hannover beispielsweise im Neuen Rathaus, im Kino im Künstlerhaus, im Pavillon und auf dem Faust-Gelände öffentlich besuchbar war. Zudem wurden 2 Dokumentarfilme mit den Projektteilnehmenden produziert, von denen der erste hier zu sehen ist und der zweite in Kürze erscheint. Unsere Multiplikator*innen-Schulungen für rassismuskritische Bildungsarbeit waren – wie unsere Tagung „Zusammenleben in Vielfalt – Rassismus sichtbar machen und überwinden“ und andere Veranstaltungen – allen Interessierten mit und ohne Rassismuserfahrung zugänglich.

Die folgende Zusammenstellung bietet einen Einblick in die Projektergebnisse.

Bericht Fachtag 27.06.2022: Rassismus sichtbar machen und überwinden!

Magdalena Markones

Gestern kamen wir mit 50 Gästen und Teilnehmenden zu unserer Fachtagung „Zusammenleben in Vielfalt – Rassismus sichtbar machen und überwinden“ im Kulturzentrum Pavillon in Hannover zusammen.
Wir hatten im Rahmen unseres EU- und städtisch geförderten Projektes Zusammenleben in Vielfalt (ZiV) unter der Leitung von Amelie Rook und Maria Tsenekidou und Koordination von Mahjabin Ahmed zur Tagung eingeladen.
Um kurz nach 10 Uhr schenkte uns der Künstler Omid Bahadori mit den Klängen seiner Handpan eine entspannte Wohlfühl-Atmosphäre für einen guten Tagungs-Start.
IIK-Leiterin Lipi Mahjabin Ahmed hob in ihrer Begrüßungsrede hervor, wie wichtig es für den gesellschaftlichen Abbau von Rassismus ist, diesen in seinen Strukturen und Auswirkungen sichtbar zu machen und zu benennen.
Historiker Dr. Massimo Perinelli führte uns mit seinem Vortrag „Gesellschaft der Vielen sichtbar werden lassen“ in die rassistischen und rassismuskritischen Entwicklungen unserer Gesellschaft ein. Er kristallisierte die Bedeutung von Rassismus als Apparat und Legitimation zur Durchsetzung gesellschaftlicher Ungleichheit heraus und inspirierte uns mit neuen Definitionen und historischen sowie aktuellen Errungenschaften migrantischer Selbstorganisation.
Die äußerst leckere Mittagspause mit kulinarischer Verköstigung durch das Mezzo im Foyer des Pavillon flankierte die Wander-Ausstellung des ZiV-Projektes: 12 Banner zeigten die Geschichten von biographischen Rassismus mit Fotos der jeweiligen Personen.
Im Tagungsraum erlebten wir nach dem Mittagessen mit dem ersten Projektfilm von ZiV die verschiedenen Sichtweisen und Erfahrungen zu Rassismus und Fluchtgründen der Protagonist*innen Jessy, Gigi, Kamela und Anas.

In zwei schnellen Workshop-Runden unter Anleitung von Zahra Lessan (Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.) , Eby Tangara (ADV Nord e.V) und Adriana Pombo (Miso-Netzwerk Hannover e.V.) versuchten wir am Nachmittag unsere Ideen, Erfahrungen und unser Wissen zu strukturellem Rassismus, Alltagsrassismus und seinen Zusammenhängen mit Kolonialismus unterzukriegen. Wir versprechen hiermit, unsere nächsten Tagungs-Workshops mit mehr zeitlichen Ressourcen auszustatten.

Schließlich wurden wir mit einer vielsichtigen Podiumsdiskussion entlohnt – Vortragsredner Dr. Massimo Perinelli lieferte sich einen höchst spannenden Schlagabtausch mit Markus Häckl, Dezernatsleiter für Prävention und Kriminalitätsbekämpfung der Polizei Hannover, über die Grenzen und den Willen von rassismuskritischen Reformen innerhalb Deutschlands Polizeistrukturen. Frau Hülya Iri, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Hannover, brachte einen Einblick rassismuskritischer Entwicklungen der Politik Hannovers in die Diskussion ein. Und Ali Lahouaoui als Aktivist verschiedener zivilgesellschaftlichen Organisationen berichtete von dem alltäglichen Wahnsinn rassistischer Diskriminierungen in Hannovers Zivilgesellschaft und behördlichen Instanzen.

Ganz wunderbar und unterhaltsam führte uns Moderatorin Türkân Deniz-Roggenbuck durch den Tag. Es gelang ihr, alle Fragen aus dem Publikum zu integrieren, einen respektvollen Austausch zu erhalten und den strikten Zeitplan fast auf die Minute genau zu koordinieren.

Vielen Dank an alle Beteiligte und Gäste für den intensiven Input und spannenden Austausch während des erkenntnisreichen Fachtags!

Pressebericht Kino im Künstlerhaus: Anti-Rassismus-Veranstaltung „Rassismus sichtbar machen“ am 17.05.2022

Multiplikator*innenschulung zu Rassismus und Diskriminierung

Zusammenleben in Vielfalt: Ausstellungseröffnung im Neuen Rathaus


Kino im Künstlerhaus: Projektfilm Wir sind Held*innen  und Ausstellung Zusammenleben in Vielfalt


Im Zuge der Internationalen Wochen gegen Rassismus bietet das Kommunale Kino / Kino im Künstlerhaus (Koki) mit u.a. der IIK e.V. als Kooperationspartner eine Filmreihe gegen Rassismus an: BLACK? WHITE? HUMAN!!

Am 15.März beginnt um 17:00 Uhr die Auftaktveranstaltung vom Kino im Künstlerhaus Hannover. Begleitend zur Filmreihe präsentieren wir unseren ZiV-Projektfilm Wir sind Held*innen.

Im Anschluss wird unsere Ausstellung Zusammenleben in Vielfalt dann vom 15.03. bis zum 23.03.2022 im Foyer des Kinos im Künstlerhaus präsentiert.

Wo?
Kino im Künstlerhaus
Sophienstraße 2
30159 Hannover

Der Eintritt ist frei. Bei der Veranstaltung gelten die 3G-Regeln.

Die bisherigen Workshops…

… waren gut besucht! Unsere Teilnehmer*innen haben sich intensiv über ihre Erfahrungen ausgetauscht und konnten feststellen, dass ihre Geschichten keine Einzelfälle sind – sie also auch nicht allein damit sind. Manchmal merkt man auch erst, dass ein Verhalten rassistisch diskriminierend war, wenn andere von ähnlichen Erfahrungen berichten. Wir danken euch für eure Teilnahme!

ZiV-Ausstellung in den Fenstern des Pavillons

Vom 1.12.21 bis zum 14.01.22 werden die Roll Ups mit den biografischen Portraits einiger unserer Teilnehmer*innen in den Fenstern des Kulturzentrums Pavillon ausgestellt. Ganz Corona-konform und unkompliziert können die Exponate dort von draußen betrachtet werden.

Danach zieht die Ausstellung weiter ins Freizeitheim Linden und ins Rathaus.

Role Ups in den Fenstern des Pavillons

ZiV-Ausstellungseröffnung und Podiumsdiskussion

Am 29.11.21 um 18:00 Uhr findet in der Warenannahme die Eröffnung unserer Wanderausstellung mit biografischen Geschichten einiger ZiV-Teilnehmer*innen statt. Mit den Ausstellungsgeschichten werden uns vielfältige Alltags-Rassismen bewusst gemacht – durch erzählerische und fotografische Portraits lernen wir auch die Menschen dahinter kennen und was die rassistischen Erfahrungen für ihr Leben bedeuten.

Außerdem wird es an diesem Abend eine Podiumsdiskussion zum Thema Rassismus macht krank geben. Iyabo Kaczmarek (Grüne), Bala S. Ramani (SPD), Thomas Klapproth (CDU), Kai Weber (Flüchtlingsrat Niedersachsen) und Pia Ahmed (Zivilgesellschaft) diskutieren über rassistische Diskriminierungen, Ursachen, individuelle und gesellschaftliche Folgen sowie Handlungsmöglichkeiten.

Das Ganze findet im Rahmen der diesjährigen Veranstaltungsreihe des hannoverschen Bündnisses ‚Menschenrechte grenzenlos‘ zum Tag der Menschenrechte statt.

Es gilt die 2G-Regelung.

Um Anmeldung per Mail oder Telefon wird gebeten: info@iik-hannover.de oder 0511-44 04 84.

„Wir sind Held*innen“ jetzt online zu sehen!

Bei unserer Film-Premiere beim Fest der Vielfalt am 19.09.21 waren auch die Protagonist*innen vor Ort und haben einige Fragen des Publikums beantworten können. Ihre ermutigenden Worte im Film haben viele Menschen auf dem Fest erreicht und gestärkt.
Anwesend waren außerdem unsere Sozial-Dezernentin Sylvia Bruns, Monika Neveling (B90DieGrünen) und Bala Subramanian Ramani (SPD). Wir bedanken uns für ihre Teilnahme und hoffen, dass sie unsere Inhalte mit in ihre politischen Gremien nehmen und uns weiter dabei unterstützen, rassistische Diskriminierung zu bekämpfen!

Wir danken den Protagonist*innen für die Bereitschaft, uns einen Einblick in ihre Erfahrungen zu gewähren.

TRAILER

Seht euch hier den Trailer zu „Wir sind Held*innen* an:



FILM

Entstanden sind vier bewegenden Porträts: Kamela, Gigi, Jessy und Anas verbindet die Erfahrung mit Alltagsrassismus in verschiedensten Zusammenhängen. Sie teilen ihre persönlichen Erlebnisse mit uns, erzählen ihre Geschichten und sprechen anderen Betroffenen Mut zu. Hier geht’s zum Film:





POSTKARTENREIHE

– Alle Postkarten dieser Reihe gibt bei uns im Büro –





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